Luftbildprospektion mit einem Ultraleichtfluggerät und Auswertung in einem geographischen Informationssystem
Team: | M. Wiggenhagen |
Jahr: | 2020 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Bei der Luftbildprospektion mit Ultraleichtfluggeräten werden meist Unterschiede im Pflanzenwachstum genutzt, um unterirdische Strukturen sichtbar zu machen. Am deutlichsten sichtbar werden diese während der Wachstumsperiode von Mitte Mai bis Mitte Juni. Weitere Vorteile der Prospektion mit dem verwendeten Fluggerät sind:
- ideale Langsamflug-Eigenschaften (ca. 40 km/h) und somit ausreichend Zeit für Navigation, Luftraumbeobachtung und Fotografie,
- gezielte Auswahl der Bildflugzeit zum Verstärken von Abbildungseffekten (Sonnenstand und Schattenwurf),
- Ansteuern mehrerer ausgewählter Ziele unter gleichen Umweltbedingungen.
Nach dem Bildflug erfolgt dann eine erste Sichtung der Ergebnisse mit einem einfachen Bildbetrachtungsprogramm. Hier kommen Filter- und Kontrastverstärkungs-Funktionen zur verbesserten Sichtbarmachung zur Anwendung. Da es sich bei den Luftbildern ausschließlich um Schrägaufnahmen handelt, ist eine Übertragung der Ergebnisse in einen Plan nicht ohne Weiteres möglich. Durch geometrische Entzerrung wird der räumliche Bezug zu einer Karte hergestellt. Hier setzt die photogrammetrische Software (Agisoft-Metashape) an, die diesen Bezug herstellt. Das Ergebnis ist dann ein digitales Orthobildmosaik in einem gängigen geocodierten Bildformat. Für die Berechnung des Orthobildmosaiks werden mehrere aus verschiedenen Perspektiven eines Objektes aufgenommene Fotos genutzt, die sich in einem möglichst großen Bereich überlappen. Der räumliche Bezug wird durch Passpunkte hergestellt, die man aus vorhandenen Karten, aus Google-Earth oder per GPS-Messung erhält. Für die weiterführende Interpretation der Situation wurden am IPI mehrere eindrucksvolle Ergebnisse berechnet und dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt.