Photogrammetrie und Fernerkundung dienen zur berührungslosen Erfassung und Vermessung von Objekten mit Hilfe von Bildern. Die früher eigenständigen Gebiete "Photogrammetrie" mit Schwerpunkt auf geometrischen Fragen und "Fernerkundung", die sich vor allem mit der Bildinterpretation befasst, wachsen heute immer mehr zusammen.
Wesentliche Anwendungsbereiche von Photogrammetrie & Fernerkundung sind die Erfassung und Aktualisierung topographischer Daten für Geo-Informationssysteme (GIS), die Erfassung von Umweltparametern (z.B. Landbedeckung, Wasserverschmutzung, Bodenerosion) sowie die 3D-Vermessung von Objekten in Industrie, Medizin, Architektur, Archäologie und anderen Disziplinen. Der Zusammenhang von Photogrammetrie & Fernerkundung mit anderen Bereichen des Vermessungswesens ist in der Graphik verdeutlicht.
Die wichtigsten Aufgaben in Forschung, Entwicklung und Praxis liegen heute in der DIGITALEN Photogrammetrie & Fernerkundung: digitale Bilder werden mit Hilfe von CCD-Sensoren erzeugt und im Rechner in enger Koppelung mit GIS weiterverarbeitet. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Möglichkeit zur AUTOMATION von verschiedenen Arbeitsschritten. Neben der Vision des sehenden (und verstehenden) Roboters existieren dabei sehr praxisrelevante Aufgabenstellungen, wie z.B. die automatische Erstellung von digitalen Geländemodellen oder die automatische Extraktion von topographischen Objekten aus Luft- und Satellitenbildern.
Abschließend sei die Definition der Photogrammetrie angegeben, die von der Internationalen Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung 2016 veröffentlicht wurde: "Wissenschaft und Technologie zur Extraktion zuverlässiger dreidimensionaler geometrischer und thematischer Objekt- und Szenen-information aus Bildern, Bildsequenzen und Entfernungsdaten"